Symptome durch Befall des Kleinhirns
Werden Nervenfasern im Kleinhirn oder in seinen Verbindungsbahnen von der MS befallen, so treten sogenannte Koordinationsstörungen auf.
Zittern |
Es bestehen Schwierigkeiten, gezielte Bewegungen auszuführen, zum Beispiel die Tasse Kaffee zum Mund zu bringen. Das Zittern (Tremor) kann unter Umständen so stark sein, daß geplante Bewegungen nicht mehr möglich sind. Neben der Unsicherheit, genaue Bewegungen auszuführen, bestehen auch Unsicherheiten beim Sitzen, Stehen oder Gehen (Rumpf-, Stand- oder Gangtaxie). Der unsichere Gang bei MS-Patienten wird oft von den Außenstehenden, die nichts von der Erkrankung wissen, mit dem Gang eines Betrunkenen verwechselt.
Unsicherer Gang, Abgehackte Sprache |
Das führt zwangsläufig zu recht peinlichen und kränkenden Situationen für die Patienten: Einerseits selbst die Unsicherheit beim Gehen zu bekommen, andererseits noch Spott von der Umwelt zu ernten. Eine weitere Störung, die durch Befall des Kleinhirns bedingt sein kann, ist eine Sprachstörung, bei der es schwierig sein kann, flüssig zu sprechen, Die Sprache wirkt oft abgesetzt oder abgehackt (Skandierend).
![]() |
Es ist verständlich, daß je nach Ausprägungsgrad Sprachstörungen besonders behindernd sind und den Patienten sozial isolieren können, daß heißt ihn von seiner Umwelt abschneiden, da die Sprache ja das wichtigste Mittel ist, zu seinen Angehörigen, bei der Arbeit oder Freundeskreis Kontakt zu haben. Es erfordert dann viel Geduld vom Patienten, immer wieder zu versuchen, sich verständlich zu machen.